mesophiles Grünland kennen wir auch als Blühwiese.
Nach dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen lautet der Kartierschlüssel für mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) = 9.1.1
Definition (aus dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen)
Auf mäßig grund- oder staufeuchten, auch kurzzeitig überfluteten Böden; feuchte Varianten von Weidelgras-Weiden (Cynosurion) und Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) im weiteren Sinne mit einzelnen Feuchteanzeigern.
Rote Liste für Biotoptypen
Nach der roten Liste für Biotoptypen ist mesophiles Grünland von der vollständigen Vernichtung bedroht.
Pflege Biotoptypen
In der Publikation Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für Biotoptypen in Niedersachsen wird beschrieben wie mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte zu pflegen ist:
Zitat:
P: Glatthaferwiesen (Arrhenatherion): Ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr zwischen Juni und Oktober, möglichst Mosaik von zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemähten Flächen, Mahd der Parzellen möglichst von innen nach außen oder von einer zur anderen Seite, Abfuhr des Mähguts. Belassen ungenutzter Randstreifen, die nur in unregelmäßigen Abständen gemäht werden. Beweidung als Alternative zur Mahd deutlich ungünstiger, gegebenenfalls als kurzzeitige möglichst intensive Beweidung durchzuführen (Umtriebsweide).
Weidelgras-Weißklee-Weiden (Cynosurion): Beweidung (besonders Rinder) ganzjährig oder zwischen Mai und Oktober, Besatzstärke bis 3 Stück Vieh pro ha, möglichst als Standweide. Auszäunen ungenutzter Randstreifen, die nur in unregelmäßigen Abständen gemäht oder beweidet werden. Sonstige Ausprägungen: Beide Alternativen denkbar.
E: Neuentwicklung durch Umwandlung von Ackerland nach Ausmagerung der Standorte durch Biomasseentzug über zwei- bis dreimalige Mahd pro Jahr zwischen Ende Mai und Oktober und Abtransport des Mähguts. Beschleunigung der Grünlandentwicklung durch Mähgut- oder Heublumensaat. Alternativ Nutzungswiederaufnahme von halbruderalen Gras- und Staudenfluren und Ruderalfluren (Mahd, Beweidung).
S: Keine direkten oder indirekten Standortentwässerungen, kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, kein Umbruch, allenfalls Entzugsdüngung (mit Phosphor und Kalium), keine Einebnung des Bodenreliefs.
Typische Pflanzen
Die folgenden Pflanzen sind nach einer Broschüre des NLWKN typisch für den Biotoptyp mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte.
- Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
- Kammgras (Cynosurus cristatus)
- Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
- Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
- Großer Sauerampfer (Rumex acetosa)
- Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)
- u.a.
In der Broschüre: Blumenwiesen – Förderung von artenreichem Grünland vom NLWKN werden die Pflanzen beschrieben und bebildert. Die Broschüre wurde für Landwirte erstellt, zeigt aber auch schön wie das Grünland rund um Wunstorf aussehen könnte.
Gefährdung
- Die Böden auf denen mesophiles Grünland gedeiht eignen sich auch hervorragend zur Bewirtschaftung mit ertragreicheren Früchten.
- Durch Düngung werden viele Blumen und Kräuter zurückgedrängt und einige, wenige Grassorten gefördert.
- In Wunstorf gehört die Mulchmahd zur üblichen Bewirtschaftung des Grünlandes. Das Mulchgut wirkt wie eine Düngung und fördert das Graswachstum zu Lasten von Blüten und Kräutern.


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