Totholz – ästhetisch, voller Leben, wertvoll!
Wie hoch ist der monetäre Mehrwert der Artenvielfalt wenn Totholz auf Streuobstflächen verbleibt?
Totholz auf Streuobstwiesen hat einen beträchtlichen monetären Mehrwert, insbesondere durch seine Förderung der Artenvielfalt und der daraus resultierenden Ökosystemleistungen. Hier sind die wichtigsten Aspekte des Mehrwerts:
1. Förderung von Bestäubern und Nützlingen
- Totholz bietet Lebensraum für viele Insektenarten, darunter Wildbienen, Käfer und andere Bestäuber, die Streuobstwiesen zugutekommen. Bestäuber erhöhen den Fruchtertrag und damit den ökonomischen Wert der Obstbäume.
- Einige Studien zeigen, dass der Ertragszuwachs in Streuobstwiesen durch eine erhöhte Bestäuberpopulation einen Mehrwert von mehreren Hundert Euro pro Hektar und Jahr haben kann.
2. Natürliche Schädlingskontrolle
- Totholz bietet Lebensraum für natürliche Feinde von Schädlingen wie Vögel, Käfer und Spinnen. Diese Nützlinge helfen, Schädlingspopulationen zu kontrollieren.
3. Erhöhung der Bodenqualität und Nährstoffversorgung
- Totholz zersetzt sich langsam und reichert den Boden über viele Jahre mit Nährstoffen an. Durch diese langfristige Nährstoffzufuhr wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht.
- Die verbesserte Bodenstruktur kann den monetären Wert der Fläche langfristig steigern und liegt im Bereich von etwa 50 bis 100 Euro pro Hektar und Jahr.
4. Biodiversität und genetische Ressourcen
- Totholz auf Streuobstwiesen fördert eine hohe Biodiversität und bietet einen Lebensraum für seltene und geschützte Arten, wie bestimmte Käferarten und Pilze. Einige dieser Arten spielen eine Rolle bei der genetischen Vielfalt und der Stabilität der Ökosysteme.
- Die ökonomische Bewertung der Biodiversität ist schwierig, aber Naturschutzbehörden und Umweltorganisationen setzen Biodiversitätswerte oft in Förderprogramme um, die pro Hektar und Jahr mehrere hundert Euro betragen können.
5. Kohlenstoffspeicherung und Klimaschutz
- Totholz bindet über längere Zeiträume Kohlenstoff und trägt so zum Klimaschutz bei. Der Wert der Kohlenstoffbindung kann auf Basis des aktuellen CO₂-Preises in der EU berechnet werden.
- Dieser Mehrwert liegt je nach Menge des Totholzes im Bereich von etwa 50 bis 200 Euro pro Hektar und Jahr.
6. Ästhetischer und touristischer Wert
- Streuobstwiesen mit Totholz gelten als besonders wertvoll für den Naturschutz und ziehen Naturtouristen an, was Einnahmen durch Tourismus und Naturschutzprogramme steigern kann.
- Der Wert aus Tourismus und Erholung auf naturnahen Streuobstwiesen kann pro Hektar mehrere hundert Euro pro Jahr betragen.
Zusammenfassung des monetären Mehrwerts von Totholz auf Streuobstflächen
Durch die Kombination dieser Faktoren lässt sich der monetäre Mehrwert von Totholz auf Streuobstwiesen grob zusammenfassen:
- Bestäubung und Ertrag: 200–500 Euro pro Hektar/Jahr
- Natürliche Schädlingskontrolle: 100–300 Euro pro Hektar/Jahr
- Nährstoffkreisläufe und Bodenverbesserung: 50–100 Euro pro Hektar/Jahr
- Kohlenstoffbindung: 50–200 Euro pro Hektar/Jahr
- Tourismus und Naturschutzförderungen: 100–300 Euro pro Hektar/Jahr
Insgesamt kann Totholz auf Streuobstflächen einen monetären Mehrwert von bis zu 1.000–1.500 Euro pro Hektar und Jahr im Vergleich zu Streuobstwiesen ohne Totholz bieten. Dies hängt jedoch stark von der ökologischen Qualität der Fläche, dem vorhandenen Totholz und den regionalen Bedingungen ab.


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