Und, wie sieht eine gepflegte Baumscheibe bei Jungbäumen aus?
Zur Zeit hacken wir auf der Jungbaumwiese der wir das Motto „Wilde Blüten, wilde Bienen“ gegeben haben die Baumscheiben.
Die jungen Bäume dort stehen sehr wackelig in der Erde, sie sind nicht gut verwurzelt. Der Eindruck insgesamt ist nicht sehr gut, manche haben Baumkrebs, andere mickern so vor sich hin. Statt 60 cm Zuwachs pro Jahr, haben sie gar keinen oder nur wenige Zentimeter. Mein Verdacht ist, dass die Wühlmäuse dort ganze Arbeit leisten und die Wurzeln so dezimiert haben, dass es für die Bäumchen lebensbedrohlich ist. Wir konnten in diesem Jahr tatsächlich auch schon 2 Bäume einfach aus der Erde ziehen, die Wurzeln waren komplett abgefressen.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme werden wir dort die Baumscheiben hacken:
Ist es sinnvoll bei Jungbäumen auf der Streuobstwiese die Baumscheibe zu hacken?
Ja, es ist sehr sinnvoll, die Baumscheibe bei Jungbäumen auf der Streuobstwiese regelmäßig zu hacken! Das Hacken und Freihalten der Baumscheibe bietet einige Vorteile, die besonders für junge Obstbäume entscheidend sind:
1. Reduzierung der Konkurrenz durch Gras und Unkraut: Junge Bäume stehen in direkter Konkurrenz mit Gräsern und anderen Pflanzen um Wasser und Nährstoffe. Durch das Hacken bleibt die Fläche um den Stamm frei von Gras und Unkraut, sodass der Baum mehr Ressourcen zur Verfügung hat und besser wachsen kann.
2. Verbesserung der Wasseraufnahme: Der Boden bleibt durch das regelmäßige Hacken lockerer und kann Wasser besser aufnehmen und speichern. Gerade in Trockenperioden hilft dies, die Wasserverfügbarkeit für den jungen Baum zu sichern.
3. Förderung der Bodenstruktur und Belüftung: Durch das Hacken wird die Bodenstruktur verbessert und der Boden wird besser durchlüftet, was die Wurzelbildung und -gesundheit unterstützt.
4. Schutz vor Mäuseschäden: Eine gepflegte Baumscheibe hilft auch, Wühlmäuse und andere Schädlinge fernzuhalten, die sich unter dichtem Bewuchs besonders wohlfühlen und junge Baumwurzeln anknabbern können.
5. Eindämmung von Krankheitsgefahren: Wenn die Baumscheibe regelmäßig gehackt wird, können sich keine nassen Laub- oder Pflanzenreste um den Stamm herum ansammeln. Dadurch verringert sich das Risiko von Pilzinfektionen und anderen Baumkrankheiten, die bei ständiger Feuchtigkeit leicht entstehen können.
Für das Hacken ist es wichtig, dies behutsam zu tun, um die empfindlichen Wurzeln der jungen Bäume nicht zu verletzen. Alternativ oder ergänzend kann eine Mulchschicht auf die Baumscheibe aufgetragen werden, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwachstum zu unterdrücken.
Wie sieht eine gepflegte Baumscheibe bei Jungbäumen auf der Obstwiese aus?
Eine gepflegte Baumscheibe bei Jungbäumen auf der Streuobstwiese zeichnet sich durch eine offene, lockere und unkrautfreie Fläche um den Stamm aus. Sie sollte wie folgt aussehen und gepflegt werden:
1. Durchmesser der Baumscheibe:
Eine gut gepflegte Baumscheibe hat idealerweise einen Durchmesser von etwa 50–100 cm, je nach Größe des Jungbaums. In den ersten Jahren ist eine größere Baumscheibe (bis zu 1 m) sinnvoll, um den Baum ausreichend zu schützen und die Konkurrenz zu minimieren.
2. Unkrautfrei und locker:
Der Boden in der Baumscheibe ist locker und frei von Unkraut, Gras oder anderen Pflanzen, die dem Jungbaum Wasser und Nährstoffe entziehen könnten. Das Hacken sollte vorsichtig erfolgen, um die oberflächennahen Wurzeln nicht zu beschädigen.
3. Mulchschicht:
Eine Mulchschicht aus organischem Material (z. B. Rindenmulch, Stroh oder Kompost) kann auf der Baumscheibe verteilt werden. Sie sollte etwa 5–10 cm dick sein, um Unkrautwuchs zu unterdrücken und Feuchtigkeit im Boden zu speichern.
Der Mulch sollte nicht direkt am Stamm liegen, um Fäulnis zu verhindern. Ein kleiner Abstand von etwa 5 cm um den Stamm herum ist ideal.
4. Gute Wasserspeicherung:
Die Baumscheibe sollte die Wasseraufnahme unterstützen. Wenn die Erde durch das Hacken oder Mulchen locker bleibt, kann der Boden Wasser gut speichern und in Trockenperioden abgeben.
5. Schutz vor Schädlingen:
Eine gepflegte Baumscheibe ist frei von alten Pflanzenteilen, Falllaub oder dichten Pflanzen, da diese Schädlinge (wie Mäuse) anziehen könnten. Offener Boden und gelegentliches Hacken oder Mulchen bieten weniger Versteckmöglichkeiten für diese Tiere.
Optisch sieht eine gepflegte Baumscheibe also aus wie ein runder, offener Bereich um den Baumstamm, der klar von der umgebenden Wiese abgegrenzt ist.


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