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Moose und Flechten – Bioindikatoren für reine Luft.

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Die alten Habitatbäume aber auch die schon jung vergreisten Bäume auf der Streuobstwiese sind von Flechten und Moosen überzogen. Ich mag diese kleinen Lebensräume für Käfer, Asseln und Spinnen denn auch unter dem Moos tummelt sich ein vielfältiger Lebensgemeinschaft.

Immer wieder ertappe ich mich dabei in den Moospolster die Behausungen für Elfen und Kobolde zu sehen. Eine kleine Flucht aus dem Alltag, eine Reise in fantastische Welten.

Jetzt zurück zu den Tatsachen, denn Moose und Flechten sind sehr gute Indikatoren für die Luftqualität:

Moose und Flechten sind sogenannte Bioindikatoren für die Luftqualität. Ihre Präsenz, Vielfalt und ihr Gesundheitszustand können Hinweise auf die Sauberkeit der Luft geben, insbesondere auf die Belastung durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Ammoniak. Hier ist, wie du an Moosen und Flechten die Luftqualität erkennen kannst:

Flechten sind besonders empfindlich gegenüber Luftschadstoffen, da sie Nährstoffe direkt aus der Luft aufnehmen. Verschiedene Arten reagieren unterschiedlich auf Schadstoffe.

Merkmale für saubere oder belastete Luft:

1. Artenvielfalt:

• Saubere Luft: Viele verschiedene Flechtenarten, darunter Strauchflechten (z. B. Rentierflechte) und Blattflechten (z. B. Parmelia-Arten).

• Belastete Luft: Nur wenige, widerstandsfähige Arten, meist Krustenflechten, die eng am Substrat (z. B. Baumrinde) haften.

2. Flechtenformen und ihre Empfindlichkeit:

• Sehr empfindlich: Strauchflechten (z. B. Usnea, Evernia). Diese kommen nur in sehr sauberer Luft vor.

• Mittel empfindlich: Blattflechten (z. B. Parmelia). Sie tolerieren geringe Verschmutzung.

• Unempfindlich: Krustenflechten (z. B. Lecidella). Diese können selbst bei stärker belasteter Luft wachsen.

3. Standorte untersuchen:

• Flechten auf Bäumen, Steinen oder Mauern: Ihre Häufigkeit und Vielfalt gibt Aufschluss über die lokale Luftqualität.

Moose reagieren empfindlich auf Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Ammoniak. Sie nehmen Wasser und Nährstoffe direkt über ihre Oberfläche auf, was sie anfällig für Luftverschmutzung macht.

Merkmale für saubere oder belastete Luft:

1. Gesundheit und Wachstum:

• Saubere Luft: Moose sind kräftig, grün und gesund. Es wachsen viele Arten an verschiedenen Standorten, wie Baumstämme, Steine und Böden.

• Belastete Luft: Moose erscheinen verkümmert, gelblich oder wachsen nur in geschützten Bereichen (z. B. feuchte Senken).

2. Typische Arten für saubere Luft:

• Empfindliche Moose: Viele Torfmoose (Sphagnum spp.) oder Brunnenlebermoose (Marchantia spp.) wachsen nur bei guter Luftqualität.

• Robuste Moose: Behaartes Kissenmoos (Grimmia spp.) toleriert mäßige Verschmutzung.

1. Untersuche Flechten auf Baumrinde:

• Welche Arten und Formen sind vorhanden?

• Bei Vielfalt (z. B. Strauch- und Blattflechten) ist die Luft vermutlich sauber.

• Überwiegen Krustenflechten, deutet das auf Schadstoffbelastung hin.

2. Untersuche Moose an feuchten Stellen:

• Sind sie kräftig und zahlreich, ist die Luftqualität gut.

• Fehlen Moose fast vollständig oder sehen sie geschwächt aus, könnte die Luft belastet sein.

3. Vergleiche verschiedene Standorte:

• In der Nähe von Straßen oder Industrieanlagen gibt es oft weniger empfindliche Moose und Flechten.

• Auf der Streuobstwiese, weit weg von Verschmutzungsquellen, sollten mehr empfindliche Arten vorkommen.

1. Materialien:

• Eine Lupe, ein Notizbuch und eine einfache Bestimmungshilfe für Flechten und Moose.

2. Vorgehen:

• Beobachte Bäume, Steine oder Böden auf der Wiese.

• Zeichnet oder notiert die verschiedenen Moose und Flechtenarten.

• Vergleicht Orte mit hoher Artenvielfalt (z. B. mitten auf der Wiese) mit Orten in der Nähe von Straßen oder Gebäuden.

3. Diskussion:

• Erkläre, warum Moose und Flechten empfindlich auf Schadstoffe reagieren.

• Besprecht, wie menschliche Aktivitäten die Luftqualität beeinflussen können.

Mit diesen Beobachtungen kannst du Moose und Flechten effektiv als Indikatoren für die Luftqualität nutzen und Kindern auf anschauliche Weise zeigen, wie wichtig saubere Luft für die Natur ist.

Weiterführende Links – zu der Suchanzeige: „moose und flechten als bioindikatoren für luftverschmutzung“ gibt es eine beeindruckende Anzahl an sehr guten Links:

Spektrum der Wissenschaft: Mit der Wärme kamen die Moose.

Universität Bonn: Moose und Flechten zeigen bessere Luft in Bonn an.

Umweltbundesamt: Bioindikation für Luftverunreinigung.

Artikel über Epiphytische Moose und Flechten als Bioindikatoren von
städtischer Überwärmung, Standorteutrophierung und
verkehrsbedingten Immissionen.

Ein Artikel über die Luftgütebestimmung mit Moosen und Flechten in Venezuela

Naturschutzbund.at – Flechten sind Bioindikatoren für die Luftqualität

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