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Nützling: Igel

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Der Rückgang der Igelbestände ist alarmierend. Jeder einzelne von uns muss und kann etwas tun. Lasst uns unsere Gärten, Parks, Wege kurz unsere Umwelt igelfreundlich gestalten. Es läuft wie auch beim Schutz der Vögel oder Insekten auf dasselbe hinaus – naturnahe Bereich schaffen – Gifte gegen „Unkraut“ und „Ungeziefer“ vermeiden und im Fall der Igel, macht Löcher in eure Zäune und Mauern.

Rückgang der Igelpopulation

Die Bestände des Europäischen Igels (Erinaceus europaeus) haben in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen:

• Studien zeigen, dass die Population in manchen Regionen Europas um 50 % oder mehr zurückgegangen ist. In Großbritannien etwa schätzt man, dass die Zahl der Igel seit dem Jahr 2000 jährlich um 5 % gesunken ist.

• In Deutschland ist die Datenlage nicht überall genau, aber auch hier wird von einem erheblichen Rückgang berichtet, besonders in landwirtschaftlich geprägten Regionen.

Die Hauptgründe für den Rückgang sind:

Lebensraumverlust: Zerstörung von Hecken, Wiesen und naturnahen Gärten.

Intensivierung der Landwirtschaft: Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden reduzieren das Nahrungsangebot.

Gefahren in der Umgebung: Straßenverkehr, Gartenwerkzeuge (z. B. Mähroboter), eingezäunte Grundstücke.

Klimaveränderungen: Wetterextreme beeinträchtigen die Nahrungssuche und den Winterschlaf.

Die Igel stehen nun auf der Vorwarnliste was bedeutet das?

Der Igel wurde 2020 in Deutschland auf die Vorwarnliste der Roten Liste gesetzt. Das bedeutet:

• Die Art ist derzeit nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht, zeigt aber einen deutlichen negativen Trend.

• Ohne Gegenmaßnahmen besteht das Risiko, dass der Igel in Zukunft den Status “gefährdet” oder sogar “stark gefährdet” erreichen könnte.

• Die Vorwarnliste dient als Signal, um Aufmerksamkeit zu schaffen und frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Art zu ergreifen.

Warum ist der Rückgang des Igels problematisch?

Ökologische Bedeutung: Igel spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als Schädlingsbekämpfer und fördern das Gleichgewicht der Insektenpopulationen.

Indikator für Umweltgesundheit: Ein Rückgang der Igel deutet oft auf einen allgemeinen Verlust an Artenvielfalt und Lebensräumen hin.

Was können wir tun?

Neben der Gestaltung igelfreundlicher Gärten und dem Schutz vor Gefahren können wir durch folgende Maßnahmen helfen:

• Unterstütze lokale Naturschutzprojekte.

• Vermeide den Einsatz von Chemikalien im Garten.

• Informiere andere über die Probleme und zeige, wie sie helfen können.

• Fördere politische Maßnahmen für umweltfreundlichere Landwirtschaft und Lebensraumerhaltung.

Durch gemeinsames Handeln können wir dazu beitragen, den Rückgang der Igelpopulation aufzuhalten. 😊

Igelgarten gestalten

1. Versteckmöglichkeiten schaffen:

• Lasse einen Bereich mit dichtem Unterholz, Laubhaufen oder Reisighaufen stehen, damit die Igel sich verstecken und nisten können.

• Baue oder kaufe eine Igelhütte, die du an einem ruhigen, geschützten Ort platzierst.

2. Insekten fördern:

• Igel ernähren sich von Käfern, Regenwürmern und anderen kleinen Tieren. Schaffe insektenfreundliche Pflanzen und lasse einige wilde Ecken im Garten.

3. Wasser bereitstellen:

• Stelle flache Schalen mit frischem Wasser bereit, vor allem in Trockenperioden.

4. Keine Gefahrenquellen:

• Vermeide offene Teiche ohne Ausstiegsmöglichkeiten (z. B. mit einem Brett als Rampe).

• Verzichte auf Schneckenkorn und andere chemische Gartenmittel.

• Sichere Kellerschächte und Netze, damit die Igel nicht stecken bleiben.

5. Zugang schaffen:

• Lass kleine Öffnungen im Zaun (ca. 10×10 cm), damit die Igel deinen Garten erreichen können.

Krankheitsanzeichen bei Igeln

Ein kranker oder verletzter Igel benötigt oft Hilfe. Achte auf folgende Anzeichen:

• Er ist tagsüber unterwegs (Igel sind nachtaktiv).

• Er wirkt lethargisch, rollt sich nicht ein oder torkelt.

• Er hat sichtbare Verletzungen, Parasiten (z. B. stark von Fliegenlarven befallen), oder Atemprobleme.

• Er ist stark abgemagert oder unterkühlt.

In solchen Fällen solltest du Kontakt zu einer Igelstation oder einem Tierarzt aufnehmen.

Igel füttern?

Geeignetes Futter:

• Katzenfutter (ohne Soße/Gelee).

• Gekochtes, ungewürztes Ei.

• Spezielles Igelfutter aus dem Fachhandel.

Nicht geeignet:

• Milch (Igel vertragen keine Laktose und bekommen Durchfall).

• Brot, Obst, Nüsse oder Gewürztes.

Füttere immer nur als Ergänzung, und stelle auch Wasser bereit.

Weiterführende Links für mehr Informationen:

Nabu Niedersachsen

Igelpfade – Gärten igelfreundlich gestalten

Broschüre des Schweizer Igelzentrums