Vielfalt entdecken im Frühling
Der Frühling ist eine besonders beeindruckende Zeit auf der Streuobstwiese. Zwischen März und Mai verwandeln sich die Bäume nach und nach in ein Meer aus Blüten – jede Obstart mit ihrem ganz eigenen Charme und Blühzeitpunkt. Doch wer genau hinsieht, erkennt nicht nur schöne Farben, sondern auch spannende botanische Unterschiede.
🍒 Kirschblüte – Frühlingsbote in strahlendem Weiß
Die Süß- und Sauerkirschen gehören zu den frühesten Blühern unter den Obstbäumen. Ihre weißen Blüten erscheinen oft noch vor dem Blattaustrieb – das heißt: Der ganze Baum wirkt für kurze Zeit fast schneeweiß.
Die Kirschblüte ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern spielt auch ökologisch eine wichtige Rolle. Insekten finden hier schon früh im Jahr reichlich Nektar und Pollen – besonders wichtig für Wildbienen, Hummeln und Honigbienen.
🌸 Zwetschgenblüte – klein, unauffällig, aber wertvoll
Auch Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen blühen sehr früh. Ihre weißen bis leicht grünlich getönten Blüten sind kleiner und zarter als die der Kirschen, oft in kleinen Gruppen angeordnet.
Die Blüten wachsen direkt aus den vorjährigen Kurztrieben und erscheinen ebenfalls meist vor dem Austrieb der Blätter – das macht die Bäume in dieser Zeit fast durchsichtig blühend und besonders lichtdurchflutet. Trotz ihrer zarten Erscheinung sind sie für viele Insekten äußerst attraktiv.
🍐 Birnenblüte – schlicht und elegant
Die Birne blüht etwas später als Kirsche und Zwetschge, meist im April. Ihre rein weißen Blüten wirken sehr edel – etwas größer und kräftiger als bei Zwetschgen, aber weniger rosa überhaucht als Apfelblüten.
Ein interessantes Detail: Die Blütenknospen der Birne enthalten meist schon kleine, junge Blätter, die sich gleichzeitig mit den Blüten entfalten. So wirkt der Baum schon etwas grüner als die frühblühenden Steinobstarten.
Die Birnenblüten sind besonders anfällig für Spätfrost – in kühlen Nächten ein häufiges Risiko. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick, denn die Birnenblüte ist ein echter Höhepunkt auf der Streuobstwiese.
🍎 Apfelblüte – der späteste und prachtvollste Blüher
Apfelbäume lassen sich meist etwas mehr Zeit: Die Blüte beginnt in der Regel Ende April bis Anfang Mai, je nach Wetterlage und Sorte. Doch das Warten lohnt sich!
Apfelblüten sind in der Knospe oft kräftig rosa gefärbt und öffnen sich zu zartrosa-weißen Blüten – ein wunderbar malerischer Anblick. Die Blütenknospen tragen ebenfalls bereits kleine, grüne Blättchen, sodass der Baum zur Blütezeit gleichzeitig in zartem Rosa und frischem Grün erstrahlt.
Die Apfelblüte dauert – je nach Wetter – etwa 10 bis 14 Tage. In dieser Zeit summt und brummt es in den Baumkronen, denn Apfelblüten sind besonders reich an Pollen und Nektar.
🌼 Blütenvielfalt erleben – mit allen Sinnen
Ein Spaziergang zur Blütezeit lohnt sich gleich mehrfach:
- Die verschiedenen Blühzeitpunkte lassen sich über Wochen hinweg beobachten.
- Die Blütenfarben, Formen und Düfte unterscheiden sich von Art zu Art.
- Wer genau hinsieht, kann sogar die ersten Insektenbeobachtungen machen: Wildbienen, Schwebfliegen, Aurorafalter und viele mehr besuchen die Obstblüten.
Die Streuobstwiese ist in dieser Zeit ein Hotspot der Artenvielfalt – und ein Ort, an dem man die Schönheit des Frühlings mit allen Sinnen erleben kann.
🧡 Unsere Bäume blühen – kommen Sie vorbei und entdecken Sie die Vielfalt!


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