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Winterruhe

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Obstbäume haben faszinierende Mechanismen entwickelt, um sich und ihre empfindlichen Knospen gegen Frost zu schützen. Diese Anpassungen helfen ihnen, kalte Wintertemperaturen zu überstehen und im Frühjahr gesund auszutreiben.

1. Wie schützt sich der Baum gegen Frost?

Laubabwurf:

Im Herbst werfen die Bäume ihre Blätter ab, um Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren. Ohne Blätter benötigt der Baum weniger Wasser und Energie.

Energie in den Stamm und die Wurzeln:

Der Baum speichert Nährstoffe (z. B. Stärke) in Stamm, Ästen und Wurzeln, um sie im Frühjahr für das Austreiben der Blätter und Blüten zu nutzen.

Gefrierschutzmittel:

Die Zellen des Baumes produzieren Zucker und andere Stoffe (z. B. Aminosäuren), die als „Frostschutzmittel“ wirken. Sie senken den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit und verhindern, dass Eiskristalle entstehen, die die Zellen zerstören könnten.

Dehydrierung der Zellen:

Der Wassergehalt in den Zellen wird reduziert. Weniger Wasser bedeutet weniger Risiko für Frostschäden, da das Wasser außerhalb der Zellen gefriert und die Zellstrukturen nicht zerstört werden.

• Die Baumrinde wirkt isolierend und schützt das darunterliegende Gewebe vor extremen Temperaturschwankungen.

Eine Schneeschicht um die Basis des Baumes isoliert die Wurzeln und hält den Boden wärmer.

2. Wie schützen sich die Knospen gegen Frost?

Knospen sind durch mehrere Schichten vor Kälte geschützt:

Schuppen: Die Knospen sind mit harten, wasserdichten Schuppen bedeckt, die wie eine Isolierung wirken und Feuchtigkeit im Inneren halten.

Wachsüberzug: Die Schuppen haben oft eine Wachsschicht, die vor Feuchtigkeitsverlust und Frost schützt.

Haare oder Filz: Manche Knospen (z. B. von Obstbäumen wie Apfel oder Birne) sind zusätzlich von einem haarigen oder filzigen Überzug geschützt, der wie ein Mantel wirkt.

Die Knospenzellen enthalten eine hohe Zuckerkonzentration, was den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit senkt und das Risiko von Eiskristallen verringert.

Während der Winterruhe sind die Knospen in einem inaktiven Zustand. Ihre Stoffwechselaktivität ist stark reduziert, was sie weniger empfindlich gegenüber Frost macht.

3. Besondere Strategien bei plötzlichem Frost:

Wenn die Temperaturen stark sinken, kann Wasser im Zwischenzellraum gefrieren, aber nicht innerhalb der Zellen. So bleiben die Zellstrukturen intakt.

b) Späte Blütezeit:

Einige Obstsorten (z. B. Äpfel und Birnen) haben eine späte Blütezeit, um die Gefahr von Frostschäden an den Blüten zu minimieren.

4. Unterstützende Maßnahmen für Obstbäume bei Frost:

Wenn du Obstbäume aktiv gegen Frost schützen möchtest, kannst du zusätzliche Maßnahmen ergreifen:

Kalken des Stamms: Ein weißer Anstrich reflektiert Sonnenlicht und verhindert Risse in der Rinde durch Temperaturschwankungen.

Mulchen: Eine Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Frost.

Frostschutzberegnung: Eine feine Beregnung bildet eine Eisschicht um die Knospen, die sie vor extremen Temperaturen schützt (das Eis gibt beim Gefrieren Wärme ab).

Zusammenfassung:

Obstbäume und ihre Knospen schützen sich durch eine Kombination aus physikalischen (z. B. Knospenschuppen, dicke Rinde) und biochemischen Mechanismen (z. B. Zuckerkonzentration, Frostschutzmittel). Diese Anpassungen sind der Grund, warum viele Obstbäume selbst strenge Winter gut überstehen und im Frühling wieder kräftig austreiben.